Neujahrsbegrüssung
Rund 50 Mitglieder fanden sich am 11. Januar zur Neujahrsbegrüssung im Casino Herisau ein. Nach einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2022 und der Vorstellung des Jahresprogramms 2023 führte mit Hans Hürlemann aus Urnäsch, einer der profundesten Kenner der Urnäscher Geschichte und Bräuche, in den alten Silvester und die lebendige Tradition des Silvesterchlausens ein.
Im Appenzeller Hinterland wird am Silvester und am 13. Januar (alter Silvester; julianischer Kalender) ein eindrücklicher Winterbrauch gefeiert. Gruppen von Chläusen, sogenannte «Schuppel», besuchen auf je eigenen Routen die Bauernhöfe. Dort stellen sie sich jeweils im Kreis auf, bewegen ihre Schellen in rhythmisch dosierten Bewegungen und singen ein «Zäuerli». Die Chläuse wünschen der Familie des Hofes ein gutes neues Jahr.
Die ersten schriftlichen Quellen stammen aus dem Jahr 1663. Die kirchliche Behörde wehrte sich damals gegen das laute Herumlaufen in der Nacht.
Beim Silvesterchlausen unterscheidet man heute drei Gruppen von Chläusen: die «Schöne», die «Schö-Wüeschte» und die «Wüeschte».
Ein Schuppel besteht aus sechs Silvesterchläusen: Zwei tragen Frauenkleidung und tragen mehrere Rollen. Diejenigen Silvesterkläuse, die eine oder zwei Schellen auf Brust und Rücken tragen, werden Schelli genannt.